Hannah Chaplin, die Mutter, MLiP
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Mutter – Seine Mutter. Hannah Chaplin, Tochter
des irischstämmigen Londoner Schuhmachers Charles
Hill, ist eine Soubrette – Lily Harley, Music Hall
Artistin, Serio and Dancer. Sie stirbt, mehr als sechzig
Jahre alt, 1928 in Los Angeles.
Fritz Hirzel, Notizen, undatiert
Chaplin hat Tom Harrington nach England geschickt,
um sie herüberzubringen. Lilly Harley, Singer. Die Soubrette
seiner Kindheit. Das ist 1921. Sie ist krank. Sie geht
auf die sechzig zu. Er lässt sie nach Amerika kommen.
Er installiert sie in L. A. Eine alte Frau, hässlich,
aufgedunsen, aufgeschwemmt, zerstört, krank, Mrs. Chaplin.
Es gibt eine Foto, aber die veröffentlicht er erst,
als er selbst ein alter Mann ist, im Bildband My Life in Pictures.
Seine Mutter, seine Hannah: Nie hat sie begriffen,
warum er sich in diese alten Klamotten stürzt, diese umnachtete
Person.
Nie hat sie den Erfolg ihres Sohnes begriffen.
Nie begriffen, warum er sich, bei seinem Reichtum, in diese
schäbige Figur, den Tramp, verkleidet.
Ein ordinäres Gesicht, ein idiotisch gewordenes
Gesicht, von Krankheit gezeichnet, ein zerstörtes Gesicht,
strähniges, kurzes, weisses Haar. Sieben Jahre
später stirbt sie. Sie, die Soubrette. Seine Mutter, die einmal
entrüstet gegen sein Makeup protestiert hat.
„Why do you want to make yourself hideous. You who
are so beautiful.“ Das ist, was Samuel Goldwyn
erzählt. Chaplin soll ihm das lachend erzählt haben. Er hat
Chaplin getroffen, als dieser zwei Jahre „in the
industry“ ist. Das wäre 1916 gewesen.